Frühe Erwähnung und mittelalterliche Entwicklung
Melchow wurde erstmals am 18. April 1324 in einer Strausberger Urkunde erwähnt. Im Landbuch Karls IV. von 1375 findet sich der Ortsname in den Varianten Melcow, Melkow und Melko. Während des Hussitenfeldzugs 1432 wurde der alte Dorfkern mitsamt der Feldsteinkirche zerstört und 1441 als „Wüste Feldmark“ unter den Adelsfamilien von Holtzendorff und von Arnim aufgeteilt.
Frühe Neuzeit und Forstwirtschaft
Im 16. und 17. Jahrhundert blieb Melchow nur dünn besiedelt: Zwischen 1624 und 1671 lebten hier lediglich wenige Kossäten und Schäfer. Ab 1776 gehörte das Dorf zum Forstrevier Mittelheide des Amtes Biesenthal, das als wichtiger Holzlieferant diente und unter der Oberförsterei Eberswalde stand.
Jahrhundert: Eisenbahn und Siedlungsaufschwung
1842 führte die Berlin–Stettiner Eisenbahn durch Melchow, wodurch die Anbindung an Berlin und Stettin stark verbessert wurde. 1904 erhielt der Ort einen eigenen Haltepunkt, was den Zuzug begünstigte. Nach dem Ersten Weltkrieg unterstützte die Kreissiedlungsgesellschaft Oberbarnim den Wohnungsbau, sodass sich die Zahl der Gebäude von 26 im Jahr 1900 auf 95 im Jahr 1931 vervielfachte.
Jahrhundert: Kirche, Krieg und DDR
1934 wurde eine ältere Scheune zur Dorfkirche umgebaut, deren heutiger Glockenturm 2009 ergänzt wurde. Im Zweiten Weltkrieg versteckten die Eheleute Fleischer 1943 den jüdischen Jugendlichen Ralph Neumann auf ihrem Hof und retteten damit sein Leben. 1955 entstand die LPG Melchow, die sich 1975 mit der LPG Grünthal vereinigte.
Verwaltung und politische Einbindung
Von 1817 bis 1952 gehörte Melchow zum Kreis Oberbarnim in der Provinz Brandenburg. In der DDR-Zeit war es Teil des Kreises Eberswalde im Bezirk Frankfurt (Oder). Seit der Kreisneugliederung 1993 liegt Melchow im Landkreis Barnim und wird gemeinsam mit dem Ortsteil Schönholz vom Amt Biesenthal-Barnim verwaltet.
Weitere spannende Details zur Geschichte von Melchow finden Sie auf der Seite der Chronisten und Heimatforscher von Melchow.